Katja Knoche
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Mars-Besiedlung kunstvoll visioniert
Auftakt des Projektes „Erde trifft Mars“ und Präsentation der ersten Schüler*innen-Arbeiten gelungen
Was geschieht mit gefrorenem Kohlenstoffdioxid in einem Luftballon? Die Antwort erhielten die Gäste der Eröffnungsveranstaltung „Erde trifft Mars“ im Campus Buschhütten visuell: Der Luftballon bläst sich auf. Auch auf dem Mars gibt es Trockeneis. Mit anschaulichen Experimenten wollen die Siegener Physikdidaktiker rund um Prof. Dr. Oliver Schwarz und Dr. Ina Stricker Schülerinnen und Schülern das Universum näherbringen und Interesse an Astronomie wecken. Unterstützt werden sie im Wissenschaftsjahr 2023 „Unser Universum“ vom Team der Kunstdidaktik rund um Prof. Dr. Magdalena Eckes. „Erde trifft Mars“ lautet das Teilprojekt im Gesamtantrag des Strategiekreises Verortung von Wissenschaft in der Stadt (WISTA) „Mars findet Stadt. Auf der Umlaufbahn durch neun Städte“.
Im Rahmen des Projektes hängt der große Mars des britischen Künstlers Luke Jerram noch bis zum 20. Juni 2023 im Campus Buschhütten. Die Strukturen des Mars und deren Nachbildung stehen beim Siegener Projekt im Blickpunkt. Auf Erde und Mars gibt es Vulkane und auch Sanddünen. Die Marsoberfläche ist übersät mit Kratern, also Einschlaglöchern. Zur Nachbildung der Sanddünen bedarf es der Geduld. Daher adressiert diese Aufgabe eher Klassen weiterführender Schulen. Die Nachbildung der Kraterlandschaft in mit Roststaub versehenen Gipsflächen ist auch für Grundschülerinnen und Grundschüler machbar und faszinierend. Die entstandenen kleinen Marslandschaften bieten überdies Raum für Kreativität. Pappfigürchen, Raketen, Sterne und mehr können angesiedelt werden. Zwei leicht verschobene Fotografien der Szenen ermöglichen mithilfe einer 3-D-Brille die dreidimensionale Wahrnehmung der Szene. „Mach Dir ein Bild vom Mars“ lautet die Aufforderung an die Kinder.
Das Projekt greift auf eine alte Tradition zurück. Auch die ersten Fotos von Himmelobjekten entstanden im 19. Jahrhundert auf diese Art und Weise. Gipsmodelle wurden fotografiert. Unter dem Mars des Installationskünstlers Luke Jerram, bei dem auch die Besucherinnen und Besucher zum temporären Bestandteil des Kunstwerks werden, gibt es Space-Art zu entdecken – eine Art, mögliche Zukunft zu visionieren. Magdalena Eckes: „Das hat die Schülerinnen und Schüler interessiert.“
Zum Auftakt der Ausstellung unter dem Mars begrüßte Katja Knoche als Leitern des Hauses der Wissenschaft der Universität Siegen die Gäste – darunter viele an dem Projekt beteiligte Studierende und auch Kinderuni-Kinder. Sie dankte den Kooperationspartnern, vor allem dem Verein Science2Public aus Halle für die Antragsstellung und der Familie Barten für die Überlassung der Räumlichkeiten im Campus Buschhütten. Dieter Gebauer, stellv. Bürgermeister von Kreuztal und von Haus aus selbst Physiker, unterstrich in seinem Grußwort die Faszinationen eines Blicks in den nächtlichen Himmel: „Wir wollten und wollen das Weltall verstehen, wollen wissen, ob es sonst wo in dieser Unendlichkeit Leben gibt oder zumindest Lebensbedingungen nach unseren Maßstäben. Letztendlich wollen wir wissen, wie das Universum entstanden ist, hat es einen Anfang und ein Ende, ist es räumlich und zeitlich begrenzt.“ Gebauer fügte an, dass der Mars mit neuester Raketentechnik in etwa 250 Tagen zu erreichen wäre. Sein humorvolles Fazit zum Projekt „Erde trifft Mars“ und den Marsmodulationen: „Die Besiedlung des Mars wird also an der Uni Siegen vorbereitet, könnte man sagen.“
Prorektorin Petra Vogel verwies auf das umfangreiche Programm im Wissenschaftsjahr „Unser Universum“. Folgende Veranstaltungen finden unter dem Mars am Campus Buschhütten statt:
- 12. Juni, 18.00 Uhr: Marsianer Science Fiction. Prof. Dr. Oliver Schwarz liest aus dem ältesten deutschsprachigen SF-Roman von Kurd Lasswitz „Auf zwei Planeten“. Aus der Bretagne zugeschaltet wird der Star-Autor Andreas Eschbach. Dabei hat er seine Jugendroman-Reihe „Das Marsprojekt“. Moderation: Dr. Jana Mikota
- 15. Juni, 20.00 Uhr, Forum Siegen. Dr. Markus Pössel (Haus der Astronomie Heidelberg): „Grenzen der Astronomie – was wir über unser Universum (noch) nicht wissen
- 17. Juni, 12.00 Uhr, Wissenschaft um 12, Dr. Markus Niechciol: „Auf Teilchenjagd am anderen Ende der Welt – Den extremsten Prozessen in unserem Universum auf der Spur“
Mars für jedermann: 15. Juni, 16.00 – 19.30 Uhr; 20. Juni, 17.00 – 19.00 Uhr.
Am 6. Juli 2023, 20.00 Uhr, ist der bekannte Astronaut Dr. Thomas Reiter zu Gast am Campus Unteres Schloss in Siegen, Schadeberg-Hörsaal, US – C 116. Er berichtet zum Thema „Astronaut und Wissenschaft“. Zuvor trägt Dr. Reiter sich in das Goldene Buch der Stadt Siegen ein.
Dr. Gabriele Barten verwies auf das Konzept des Campus Buschhütten, in dem das Motto gelte „Wir produzieren. Zukunft“. Dazu gehöre auch gelebte Solidarität. Und so sei es selbstverständlich gewesen, dem stattlichen Kunstobjekt „Mars“ eine zeitweilige Heimat zu geben.
Zum Abschluss gab es für alle Mars-Eis – eine Kreation des Eis-Künstlers Gimelli aus Dreis-Tiefenbach.
Das Marsprojekt in der SZ - Achenbach:
Das Marsprojekt beim WDR Radio:
Das Marsprojekt in der Aktuellen Stunde des WDR: