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Vier Freunde auf dem Mars
Marsianer Science Fiction: Der Star-Autor Andreas Eschbach war digital zu Gast unter dem Mars von Luke Jerram
Andreas Eschbach hat sich von seiner Jugendlektüre inspirieren lassen: „Ich habe die ,Fünf Freunde‘ von Enid Blyton gelesen.“ Diese Lese-Erfahrung schlug sich in der Jugendbuchserie „Das Marsprojekt“ des preisgekrönten Science Fiction Autors nieder: „Ich habe mich gefragt, wie das wäre, die ,Fünf Freunde‘ auf den Mars zu verpflanzen“. Und so bestehen in fünf Bänden die vier Freunde Ariana, Ronny, Carl und Elinn, die auf einer Mars-Station geboren worden sind, Abenteuer und Herausforderungen. Aus diesen Büchern las Andreas Eschbach – zugeschaltet aus der Bretagne – unter dem Mars des Künstlers Luke Jerram im Campus Buschhütten. Bereits das erste Kapitel des ersten Romans, der 2001 erschienen ist, traf beim Verlag auf Anklang. Eschbach, der in Stuttgart Luft- und Raumfahrttechnik studierte und vor dem Abschluss in die EDV-Branche wechselte, legte los.
Auch das Thema künstliche Intelligenz spielt in den Romanen eine Rolle. Moderatorin Dr. Jana Mikota: „Es handelt sich aber um eine gute KI.“ Grundlegend in allen Bänden ist der Zusammenhalt der Kinder. Eschbach: „Sie müssen zusammenhalten.“ Denn: Die Mars-Station soll aufgegeben werden; die Kinder aber wollen nicht zur Erde zurückkehren.
Prof. Dr. Oliver Schwarz, von Haus aus Physikdidaktiker und Astrophysiker, stellte den ersten deutschsprachigen Science Fiction Roman aus dem Jahr 1897 vor. Er stammt aus der Feder des Gothaer Physik-Lehrers Kurd Laßwitz. „Auf zwei Planeten“ handelt von Marsianern, die auf der Erde landen und sich sehr über die Erdenbürger und deren Miteinander wundern. Schwarz: „Gotha war früher das Weltzentrum der Astronomie“. Wer sich mit dieser Geschichte befasse, stoße unweigerlich auf Kurd Lasswitz, der seine Heimat zeitlebens nicht verlassen habe. Schwarz geriet in den Bann des Romans und sichtete auch den Laßwitz-Nachlass. Laßwitz war Kantianer. Sein Roman ist sehr philosophisch ausgelegt.
Regt die Lektüre von Science Fiction Menschen an, technisch-naturwissenschaftliche Fächer zu studieren? Zumindest, so Oliver Schwarz, hätten viele Ingenieure und Naturwissenschaftler ein Faible für Science Fiction. Sie biete die Möglichkeit, die Gegenwart fantasievoll weiter zu denken. Dabei dürfe aber das „Menscheln“ nicht fehlen. Andreas Eschbach berichtete von Feedback, dass Leser*innen sich nach der Lektüre seiner Bücher für MINT-Studiengänge entschieden hätten.