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Was macht eine Stadt zur Superstadt?

Diese Frage stellte Prof.in Hanna Schramm-Klein zum Auftakt der Kinderuni-Herbststaffel mit Themen zum Jubiläum 800 Jahre Stadt Siegen in den Hörsaal

Was macht eine Stadt zur Superstadt? Diese Frage stellte Prof.in Hanna Schramm-Klein zum Auftakt der Kinderuni Siegen in den Hörsaal. Die Kinder hatten Ideen: Wo es ein Kino gibt, wo es viele Geschäfte gibt, wo es große Verwaltungsgebäude gibt…. Alles richtig. Die Theorie zentraler Orte ist rund 100 Jahre alt. Sie stammt vom Geographen Walter Christaller und beschreibt, wie Städte und Siedlungen in einer Region angeordnet sind. Sie werden je nach Bedeutung und Reichweite in Gruppen eingeteilt. Unterschieden wird zwischen Grund- und Unterzentren, Mittelzentren und Oberzentren.

Die Professorin: „In Grund- und Unterzentren erhalten die Menschen auf kurzen Wegen das, was sie zum Leben brauchen.“ Dazu gehören Bäckereien, Grundschulen, eine Apotheke, Ärzte, „nichts wirklich Spezielles“. In unserer Region zählen zu den Unterzentren Hilchenbach, Erndtebrück, Netphen, Wilnsdorf, Freudenberg und Burbach.

Die Mittelzentren sind etwas größer und es gibt ein etwas erweitertes Angebot – größere Schulen, speziellere Fachärzte, größere Einkaufsmöglichkeiten, möglicherweise ein Kino. Zu den Mittelzentren im Kreis Siegen-Wittgenstein gehören Kreuztal, Bad Berleburg, Bad Laasphe und Neunkirchen. Hanna Schramm-Klein: „Die Menschen fahren dorthin schon etwas länger.“

Oberzentren sind die „Superhelden“ unter den Städten: „Hier gibt es ganz besondere Angebote“. Dazu gehören Universitäten, Krankenhäuser, Theater, Behörden. Um die Angebote eines Oberzentrums in Anspruch zu nehmen, braucht es zum Teil recht weite Wege. Hanna Schramm-Klein: „Das einzige Oberzentrum in unserer Region ist Siegen.“

Was macht die Oberzentren so stark? „Ihre Superkraft liegt in so genannten Agglomerationseffekten. Darunter versteht man eine Ansammlung ganz vieler Dinge. Die Professorin: „Man findet dort (fast) alles, was man braucht. Viele Dinge auf einem Fleck machen den Ort interessant.“ Man kann binnen kurzer Zeit viel erledigen und auch erleben. Durch die Agglomeration wirken Oberzentren wie Magnete, „viele Menschen kommen dorthin“. Hanna Schramm-Klein: „Die Theorie ist über 100 Jahre alt und gilt immer noch für Planungen.“ Sinn dieser Theorie ist, dass alle Menschen Zugang zu allen Angeboten erhalten, die sie benötigen, aber kein Überangebot entsteht.

Um Oberzentrum zu sein, bedarf es wichtiger Funktionen über die Stadtgrenzen hinaus. Oberzentren sind in der Regel historisch gewachsen.

Ist der Online-Handel ein Widersacher der Superheldenstädte? Braucht man Oberzentren nicht mehr, oder verfügen diese um Superkräfte gegen diesen Widersacher? Eine Superkraft sind die Erlebnisse, die Menschen in einem Oberzentrum haben können. Einkaufsorte werden zu Erlebnisorten. Oberzentren können Gemeinschaft stärken und auf eine Kombination der Kräfte setzen. Menschen können in der Stadt Erlebnisse haben, die es online nicht gibt. Man kann das Internet nutzen, um Stadt und Online-Handel zu vernetzen. Online bestellen, die Ware in der Stadt abholen, ist eine Variante, in der Stadt anschauen und die Ware nach Hause bestellen, eine andere. So können Technik und Innovation zu Verbündeten der Oberzentren werden.

Im Anschluss an die Kinderuni-Veranstaltung im Rahmen des 800-Jahre-Jubiläums der Stadt Siegen gab es für die jungen Studierenden ein Eisbällchen auf dem Hof des Unteren Schlosses.

Die Kinderuni Siegen ist eine Kooperation zwischen der Universität Siegen und der Siegener Zeitung und wird von der IHK Siegen und der Sparkasse Siegen unterstützt.